- Gaszentrifuge
- Gas|zen|t|ri|fu|ge: bes. zur ↑ Isotopentrennung schwerer Elemente eingesetzte Hochgeschwindigkeitszentrifuge, die die geringen Massenunterschiede z. B. zwischen 235UF6 u. 238UF6 auszunutzen gestattet.
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Gaszentrifuge,Gerät zur Isotopentrennung, in dem die unterschiedlichen Zentrifugalkräfte ausgenutzt werden, die in einer sehr schnell rotierenden Zentrifuge auf die verschieden schweren Isotope eines chemischen Elements oder auf die mit ihnen gebildeten Moleküle einer gasförmigen Verbindung desselben ausgeübt werden. Bei der Durchfluss- oder Gleichstromzentrifuge wird das Isotopengemisch an einem Ende des Rotors zugeführt und die angereicherte Komponente in der Achse beziehungsweise am anderen Ende abgesaugt. In der Gegenstromzentrifuge wird die Zentrifugalwirkung durch Erwärmen eines Rotorendes mit einer Gegenstromkonvektion gekoppelt, wodurch ein zusätzlicher Trenneffekt wie beim Clusius-Dickel-Trennrohr eintritt.Die Gaszentrifuge ist, da ihr Anreicherungsfaktor im Gegensatz zu anderen Trennverfahren (exponentiell) von der absoluten Massendifferenz abhängt, besonders für schwere Elemente geeignet. Sie wird daher in der Kerntechnik v. a. zur Anreicherung des im Natururan nur zu 0,7 % enthaltenen spaltbaren Uranisotops 235U herangezogen, wobei gasförmiges Uranhexafluorid, UF6, eingegeben wird. Durch Kaskadenanordnung vieler Gaszentrifugen werden hohe Anreicherungsgrade erzielt.* * *
Universal-Lexikon. 2012.